Welches sind die beliebtesten sexuellen Praktiken in der Schweiz ?
Es gibt verschiedene Studien und Umfragen, die Einblicke in die sexuellen Gewohnheiten und Vorlieben der Schweizer Bevölkerung geben. Es ist wichtig zu beachten, dass "beliebteste" Praktiken oft die sind, die am weitesten verbreitet und akzeptiert sind.
Basierend auf verfügbaren Studien und Umfragen, lassen sich folgende Tendenzen erkennen:
Weit verbreitete sexuelle Praktiken:
- Oralverkehr und Vaginalverkehr: Diese beiden Praktiken werden von einer sehr großen Mehrheit der Schweizer Bevölkerung praktiziert. Eine Studie des Universitätsspitals Zürich aus dem Jahr 2018 unter jungen Erwachsenen zeigte, dass fast alle Befragten bereits Oralverkehr (96%) und vaginale Penetration (95%) praktiziert hatten.
- Selbstbefriedigung: Dies ist ebenfalls eine sehr weit verbreitete Praxis. Eine Blick-Umfrage von 2016 ergab, dass 92% der Befragten in der Schweiz Selbstbefriedigung praktizierten.
- Zungenküsse und Petting: Als Teil des Vorspiels oder der intimen Interaktion sind Zungenküsse und Petting (intensive körperliche Nähe ohne Penetration) ebenfalls sehr häufig.
Zunehmende Akzeptanz und Verbreitung anderer Praktiken:
- Analsex: Der Analsex ist ebenfalls relativ weit verbreitet und wird von einer signifikanten Anzahl von Menschen praktiziert. Die Zürcher Studie von 2018 (junge Erwachsene) gab an, dass 49% der Männer und Frauen Analsex hatten. Eine ältere Blick-Umfrage von 2016 nannte einen Durchschnitt von 54% für die Schweiz. Es scheint also eine Zunahme in der Akzeptanz und Praxis zu geben.
- Sexuelle Experimentierfreudigkeit: Studien deuten darauf hin, dass die Bereitschaft zu experimentieren, insbesondere bei jungen Menschen, zunimmt. Das kann verschiedene Praktiken umfassen, die über die "klassischen" hinausgehen.
- Online-Kontakte und Sexting: Die digitale Form des sexuellen Vorspiels, wie das Verschicken von "sexy Fotos oder Videos" (Sexting), ist unter jungen Erwachsenen verbreitet. Auch das Kennenlernen von Partnern online und anschliessender sexueller Kontakt ist häufig.
Weniger verbreitete, aber existierende Praktiken:
- Gruppensex/Sex zu dritt: Obwohl weniger verbreitet als die oben genannten Praktiken, wird auch Gruppensex oder Sex zu dritt von einem kleineren Prozentsatz der Bevölkerung praktiziert oder zumindest in Erwägung gezogen.
- Sex im öffentlichen Raum: Ebenfalls eine Praxis, die von einem gewissen Prozentsatz der Schweizer Bevölkerung praktiziert wird, aber nicht zu den häufigsten gehört.
- Dominanz und Unterwerfung (BDSM): Obwohl es keine spezifischen Zahlen für die Schweiz gibt, ist BDSM (Bondage, Discipline, Sadism, Masochism) ein Spektrum von sexuellen Praktiken, das weltweit eine Nischengemeinschaft anspricht und auch in der Schweiz Anhänger hat.
Wichtige Überlegungen:
- Alter und Geschlecht: Die sexuellen Vorlieben und Praktiken können je nach Alter und Geschlecht variieren. Jüngere Generationen sind oft offener für neue Erfahrungen.
- Regionale Unterschiede: Es können regionale Unterschiede innerhalb der Schweiz (z.B. Deutschschweiz vs. Romandie) bestehen.
- Studien und Umfragen: Die genauen Zahlen können je nach Umfragemethode, Stichprobengröße und -zusammensetzung variieren. Die genannten Studien geben jedoch einen guten Überblick über die Tendenzen.
- Einwilligung: Unabhängig von der Praktik ist die ausdrückliche und freiwillige Einwilligung aller Beteiligten das absolut Wichtigste in jeder sexuellen Handlung. Studien zeigen leider auch, dass sexuelle Gewalt und ungewollte sexuelle Handlungen in der Schweiz verbreitet sind, was die Notwendigkeit von Aufklärung und der Betonung der Einwilligung unterstreicht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass vaginaler und oraler Verkehr sowie Selbstbefriedigung die am weitesten verbreiteten sexuellen Praktiken in der Schweiz sind, gefolgt von einer zunehmenden Offenheit für Analsex und sexuelle Experimentierfreudigkeit.